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Durchwachsene Sommerbilanz - zurückhaltender Optimismus

2024-11-11    
   

Die Umfrage zur Lageeinschätzung von HotellerieSuisse zur Sommersaison 2024 zeigt eine gemischte Bilanz. Neben wetterbedingten Einbussen belasten steigende Kosten und ein intensiver Wettbewerb die Branche. Vor allem alpine Regionen haben mit höheren Betriebsausgaben zu kämpfen. Für die Wintersaison bleiben die Erwartungen deshalb vorsichtig optimistisch.

Die vergangene Sommersaison brachte insgesamt einen Anstieg der Logiernächte, obwohl Schlechtwetterperioden in weiten Teilen der Schweiz die Nachfrage belasteten. Betrachtet man die HESTA-Zahlen des BFS jedoch etwas genauer, so lässt sich klar erkennen, dass das Wachstum nur punktuell stattfindet. Dies deckt sich mit den Ergebnissen aus der Umfrage zur Lageeinschätzung unter den Mitgliedern von HotellerieSuisse.

Alpine Regionen leiden besonders unter Kostendruck

Die Saison wurde in verschiedenen Gebieten der Schweiz unterschiedlich wahrgenommen. In vielen alpinen Regionen stehen die Betriebe unter einem besonders starken Kostendruck, insbesondere durch gestiegene Personalkosten und Energiepreise sowie die allgemeine Inflation. So geben auch 43 Prozent der Hoteliers und Hotelièren aus alpinen Gebieten an, mit der Saison nicht zufrieden zu sein. Gesamtschweizerisch geben jedoch zwei Drittel der Betriebe an, eine zufriedenstellende Saison hinter sich zu haben.

Betriebe blicken verhalten optimistisch auf den Winter

Für die kommende Wintersaison rechnet eine Mehrheit der Betreibe mit ähnlichen Umsätzen wie in der Vorjahresperiode. Werden nur die alpinen Betriebe betrachtet, ist der Optimismus etwas grösser. Hier rechnet ein Drittel der Befragten mit leicht höheren Umsätzen als in der Vorjahresperiode. Trotzdem bleiben die finanziellen Aussichten getrübt, da die steigenden Kosten auf die Renditen drücken und die Nachfrage mit Vorsicht betrachtet wird. Rückblickend auf die Sommersaison gaben 55 Prozent der Betriebe an, dass ihre Gewinnmarge im Vergleich zur Vorjahressaison gesunken ist. Dieser Umstand trübt den Optimismus für die Wintersaison, denn höhere Umsätze sind leider nicht mehr gleichzusetzten mit einem höheren Gewinn.

Geringer Spielraum in der Preispolitik

Die Preispolitik beschäftigt die Beherbergungsbetriebe, da sie als Branche mit niedrigen Margen wenig Spielraum hat. Viele Betriebe sehen auch nur einen begrenzten Spielraum für Preisanpassungen und können die steigenden Kosten nur in geringem Mass auf die Gäste abwälzen, da die Nachfrage dies nicht mehr zulässt. Einige Betriebe haben ihre Preise gar bereits gesenkt, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Nachfrage aufrechtzuerhalten.

Fachkräftemangel und Planungsunsicherheit belasten die Betriebe

Die grössten Herausforderungen, mit denen sich die Betriebe konfrontiert sehen, haben sich seit der letzten Befragung nicht verändert. Der Fachkräftemangel belastet die Branche stark und treibt die Personalkosten weiter in die Höhe. Zusätzlich erschweren die Kurzfristigkeit von Buchungen und die geopolitische Lage eine langfristige Planung. Der Klimawandel stellt die Branche ebenfalls vor grosse Aufgaben. Die Beherbergungsbranche in der Schweiz ist jedoch gewillt, in klimafreundlichere Angebote zu investieren und den Tourismus in der Schweiz zukunftsfähig auszurichten.

Fördermittel sind zentral für die Weitentwicklung der Branche

Gemeinsame Anstrengungen von Politik und Wirtschaft, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche nachhaltig zu sichern und auf die verschiedenen Herausforderungen zu reagieren, sind nach wie vor von zentraler Bedeutung. Gerade Kürzungen von Fördermitteln im Tourismus könnten die Branche empfindlich treffen. Im Hinblick auf die starke Belastung durch den Klimawandel ist ein Impulsprogramm im Rahmen der SGH-Revision von hoher Relevanz – insbesondere für alpine Betriebe.

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