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Kunstmuseum Bern - Zentrum Paul Klee - Spektakulärer Kunsttransport aus dem Berliner Bundeskanzleramt ins Kunstmuseum Bern Kirchner x Kirchner

2025-08-16    
   

Sonntag der Bergbauern, ein Hauptwerk von Ernst Ludwig Kirchner, hat das Berliner Bundeskanzleramt verlassen und kommt zu Gast ins Kunstmuseum Bern für die Ausstellung Kirchner x Kirchner (12.9.2025- 11.1.2026)

Nach 50 Jahren im Kabinettssaal hat Ernst Ludwig Kirchners Ölgemälde Sonntag der Bergbauern heute das Bundeskanzleramt verlassen und wird ab 12. September 2025 in der Ausstellung Kirchner x Kirchner im Kunstmuseum Bern ausgestellt. Einem breiten Publikum ist das Gemälde dadurch bekannt, dass es beinahe Abend für Abend in den deutschen Fernsehnachrichten im Hintergrund der Kabinettssitzungen der Deutschen Regierung sichtbar ist. Aufgrund der monumentalen Dimensionen des Ölgemäldes, das 4 m lang und 1,70 m hoch ist, musste das Kunstwerk über die Terrasse des Bundeskanzleramtes herausbefördert und mit einem Kran in den Ehrenhof heruntergehievt werden.

Im Anschluss wurde das Bild Neue Sterne von Meret Oppenheim (1913-1985) aus der Sammlung des Kunstmuseum Bern per Kran hochgetragen. Das Gemälde einer der bedeutendsten Schweizer Künstlerin des 20. Jahrhunderts leiht das Kunstmuseum Bern im Gegenzug an das Bundeskanzleramt aus.

Vom 12. September 2025 bis 11. Januar 2026 zeigt das Kunstmuseum Bern in seiner Ausstellung Kirchner x Kirchner rund 65 selten in der Schweiz gesehenen Werke von Ernst Ludwig Kirchner (1880– 1938) – einem der herausragendsten Protagonisten der Moderne. Ein zentrales Ereignis und Höhepunkt der Ausstellung bildet die erstmalige Wiedervereinigung des monumentalen Bilderpaares Alpsonntag. Szene am Brunnen (1923–24 / um 1929, Kunstmuseum Bern) und Sonntag der Bergbauern (1923–24 / 1926, Kabinettssaal des Bundeskanzleramts, Berlin). Seite an Seite eröffneten die beiden Gemälde 1933 Kirchners Retrospektive in der Kunsthalle Bern, die er selbst kuratierte und an die das Kunstmuseum Bern nun erinnert.

Obwohl als Pendants konzipiert, waren die beiden monumentalen Gemälde seit 1933 nie wieder gemeinsam zu sehen. Das Kunstmuseum Bern erwarb damals Alpsonntag. Szene am Brunnen (Pressebild 02) direkt aus der Ausstellung. Sonntag der Bergbauern (Pressebild 01) gelangte zunächst als Leihgabe und 1985 schliesslich dauerhaft in die Bundeskunstsammlung der Bundesrepublik Deutschland. Dass das Deutsche Bundeskanzleramt die Ausleihe dieses im Kabinettssaal prominent und dauerhaft installierten Gemäldes ausnahmsweise genehmigt, ermöglicht eine kunsthistorische Sensation von kulturpolitischer Tragweite.

«Wir sind sehr dankbar, dass wir durch die einmalige Leihgabe des Kirchner-Gemäldes die Möglichkeit erhalten, das Werk und sein Schwesterbild aus der Sammlung des Kunstmuseum Bern erstmals wieder zusammen auszustellen. Damit können wir die Bedeutung aufzeigen, welche für Kirchner seine Berner Retrospektiveim Jahr 1933 hatte», erklärt Dr. Nina Zimmer, Direktorin Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee und fährt fort: «Ebenso sehr freut es mich, dass als Gegenleihgabe ein Werk von Meret Oppenheim aus dem Kunstmuseum Bern im Bundeskanzleramt zu sehen sein wird. Eine in Berlin geborene Künstlerin, die in Basel, Paris und Bern lebend, zu einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts wurde. Beides zeigt die tiefe und enge Verbundenheit der Kunstszenen der Schweiz und Deutschland auf, und die Wichtigkeit von Kooperation und Dialog als Grundlage für Kunst und Kultur.»

Kunstmuseum Bern - Zentrum Paul Klee cChic Magazin Schweiz

Den Leihgabenaustausch zwischen dem Berliner Bundeskanzleramt und dem Kunstmuseum Bern kommentiert Wolfram Weimer, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, mit den Worten: «Für Ernst Ludwig Kirchner war die Schweiz Zuflucht und Neuanfang – viele seiner wichtigsten Werke sind dort entstanden. Dass sein ‚Sonntag der Bergbauern’ nun in Bern gezeigt wird, ist mehr als eine Leihgabe: Es ist ein Zeichen der tiefen kulturellen Verbundenheit zwischen Deutschland und der Schweiz. Wir freuen uns, dass im Gegenzug ein Werk von Meret Oppenheim den Kabinettsaal in Berlin bereichert. Ein lebendiger künstlerischer Austausch, der Geschichte, Vertrauen und Gegenwart miteinander verbindet.»

Bilder : © Bundesregierung / Guido Bergmann - © art/beats, Felix von Boehm - Anne-Cécile Foulon © Kunstmuseum Bern - Markus Mühlheim © Kunstmuseum Bern